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Oberglauheim: In der Erde liegen 5.000 Jahre Geschichte ...


Die Geschichte von Oberglauheim

Etwa 4 km nordnordöstlich von Höchstädt liegt Oberglauheim nahe der nördlich vorbeiziehenden Nebelbachniederung und etwa 2 1/2 km südlich der allmählich ansteigenden Schwäbischen Alb auf der Hochterrasse des Donautals. Die ältesten vorgeschichtlichen Funde aus dem Ortsbereich stammen aus der Jungsteinzeit. Der Name der Siedlung Glauheim deutet auf ihre Entstehung bald nach der Landnahme der Alemannen im Frühmittelalter hin. Das Grundwort "-heim" ist in der Umgebung öfters anzutreffen (in Liezheim, Steinheim, Sonderheim, Blindheim, Gremheim, Weilheim) und bezeichnet frühe germanische Siedlungen, die allerdings jünger waren als die benachbarten Siedlungen mit der Endung "ingen" (Lutzingen, Mörslingen, Schwenningen). Das Bestimmungswort "Glau-" wird von den Ortsnamenforschern im allgemeinen auf einen Personennamen "Glawo" zurückgeführt, einen Namen, der sich vom Althochdeutschen "glaw" =klug, gescheit ableiten soll. Der Ortsname Glauheim wäre demnach als "Heim des Glawo" zu erklären. Die Unterscheidung von Ober- und Unterglauheim dürfte erst im Hochmittelalter aufgekommen sein; im Jahre 1259 wird urkundlich zum ersten Male "in superiori Glaihein" genannt. Die früheste Erwähnung des Ortes in der Namensform Glaheim um 1150 findet sich in der Abschrift eines Traditionsbuches des Klosters Ursberg von 1380, in dem auch der Adlige Hohold von Deisenhofen bezeugt ist. Alfred Schröder nimmt an, Oberglauheim sei ursprünglich haufendorfartig angelegt worden und dürfe im Unterschied zu Unterglauheim als der ältere Ort angesehen werden.

 

Hinsichtlich der früh- und hochmittelalterlichen Besitzverhältnisse in Oberglauheim läßt sich feststellen, daß dort einige Klöster begütert waren. Wohl aus karolingischem Reichsgutbesitz scheint das Bodenseekloster Reichenau früh durch Schenkung zu Besitzungen und grundherrlichen Rechten in Oberglauheim gelangt zu sein. Die Herkunft der reichenauischen Güter in Höchstädt, Steinheim und Glauheim wird auf Karl den Großen zurückgeführt. Am 7. Oktober 1259 übertrug auf der Reichenau Abt Albert dem Abt und den Verwaltern des Klosters Kalsheim das Eigentum an einem kleinen Gut in Oberglauheim, das sie von dem Ritter Konrad Umbild gekauft hatten. Am 12. Juni 1269 beurkundete in Dillingen Bischof Hartmann von Augsburg seinem Ritter Hildebrand von Eisenbrechtshofen die Schenkung von dessen Eigengütern Glauheim (Ober- oder Unterglauheim?) an das Kloster Kaisheim. Neben Reichenau und Kaisheim ist in Oberglauheim das Prämonstratenserstift Ursberg als dritter klösterlicher Grundherr im Hochmittelalter nachgewiesen. Da auch noch einige Ritter über Besitzrechte verfügten, war offenbar die Besitzzersplitterung im Dorfe schon früh weit fortgeschritten. Kaisheim bezog auch im späten Mittelalter Abgaben aus Oberglauheim; 1319 besaß die Abtei dort eine Hube, zwei Hofstätten und zwei Sölden. Der bayerische Herzog verfügte im Dorf seit etwa 1270 über den Maierhof, zwei Huben, eine Mühle, das Vogtelrecht am Pfarrgut, an zwei Huben und drei Hofstätten, schließlich noch über das Dorfrecht. Vermutlich stammten diese Güter und Rechte aus dem Erbe Konradins, des letzten staufischen Herzogs von Schwaben. Während des späten Mittelalters verstanden es die bayerischen Herzöge, außer der niederen Gerichtsbarkeit auch die hohe Obrigkeit und die Landeshoheit an sich zu bringen. Das Dorf gehörte jetzt zum Niedergericht Lutzingen und zum Landgericht Höchstädt.

 

Einige Höchstädter Urkunden überliefern Lehens- und Grundherren des 15. Jahrhunderts in Oberglauheim: 1437 belehnte Graf Eberhart zu Kirchberg den Ulmer Bürger Eberhart Strölin an Stelle seines Mündels Hartmann Langenmantel (aus einer Augsburger Patrizierfamilie) mit den Gütern, die schon dessen verstorbener Vater Hartmann Langenmantel vor ihm zu Lehen gehabt hatte, darunter einem Hof zu Oberglauheim. 1451 verkaufte Hartmann Langenmantel seinen Hof zu Oberglauheim, den Kunz Hafner in Pacht hatte, um 180 Gulden an den Ritter Diepolt von Hasberg. Der Hof war Lehensgut der Grafen von Kirchberg und gab an jährlicher Gilt 14 Malter Korn, 5 Pfund Höchstädter Münz, 50 Eier und 1 Fastnachtshuhn. Dem Ritter Diepolt von Hasberg zu Riedheim schenkten die Grafen Konrad und Eberhart zu Kirchberg ihren Lehenshof zu Oberglauheim als freies Eigentum in Anerkennung seiner Verdienste um sie und gaben ihre Lehensherrschaft an dem Hof auf. Der Ritter Diepolt verkaufte seinerseits den Hof und zwei Sölden in Oberglauheim am 26. Juli 1451 um 250 Gulden an die Pfarrkirche U. L. Frau in Höchstädt. Gleichfalls 1451 verkauften Margreth von Holtzingen, die Äbtissin des Zisterzienserinnenklosters Zimmern im Ries, und ihr Konvent um 700 Gulden an die Stadt Höchstädt drei Höfe, davon zwei in Lutzingen und einen in Oberglauheim, der den Namen Widemhof trug. Im Jahre 1505 kam Oberglauheim an das neue Fürstentum der "Jungen Pfalz". Um 1560 zählte man im Ort zehn Höfe und zwanzig Sölden unter acht verschiedenen Grundherren. Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm schenkte am 6. September 1615 seinem Kammerrat Ulrich Morold in Anbetracht der vielen und großen Dienste, die er ihm und seinem Vater Philipp Ludwig im Fürstentum Neuburg sowohl, als insbesondere in Jülich, Kleve und Berg (am Niederrhein) geleistet hatte, außer dem Gut Mollberg bei Höchstädt einen Hof zu Oberglauheim, der im Jahre 1591 von seinem Schwager, dem Grafen Wilhelm zu Oettingen, an das Fürstentum Neuburg gekommen war und zur Zeit von Kaspar Gerstmair bewirtschaftet wurde, sowie zwei Sölden zu Oberglauheim. Am 2. Februar 1625 lieh der Rat von Höchstädt als Verwalter des Pfründegutes der Pfarrei Höchstädt eine Hube zu Oberglauheim an Kaspar Gerstmair (Gerstmayer) gegen eine Gült von einem Pfund Heller, einem Ellen Tuch und einem Fastnachtshuhn.

 

Im Dreißigjährigen Krieg litt das Dorf wohl ebenso wie das gesamte ostschwäbische Donautal und verlor wahrscheinlich einen Teil seiner Bewohner. Die Auswirkungen der Pest, der Schwedenzeit und der nachfolgenden Jahre bis zum Frieden von 1648 sind hier noch nicht erforscht.

 

Während des Spanischen Erbfolgekrieges spielte sich in den Jahren 1703 und 1704 jeweils ein Teil der Kämpfe in und um Oberglauheim ab. Am 20. September 1703 ließ der kaiserliche Befehlshaber vier französische Bataillone bei Oberglauheim durch ein kaiserliches Kavallerlekorps zurückwerfen, was allerdings seine Niederlage nicht zu verhindern vermochte. In der Schlacht bei Höchstädt Blindheim am 13. August 1704 wurde Oberglauheim heftig umkämpft. Der französische Marschall Marcin hatte das Dorf mit 14 Bataillonen unter dem Befehl des Generalleutnants Blainville besetzen sowie östlich und westlich des Dorfes Artillerie auffahren lassen, während 28 Schwadronen und 19 Bataillone dahinter die Aufstellung verlängerten. Der linke Flügel des französischen Oberbefehlshabers Tallard von Oberglauheim bis zum Goldberg bei Lutzingen unterstand dem bayerischen Kurfürsten Max Emanuel. Die französische Besatzung Oberglauheims störte während des Kampfgeschehens durch ihr Flankenfeuer empfindlich den Schlachtplan des englischen Heerführers Marlborough, der seine Reiterei zwischen Oberglauheim und Blindheim über den Nebelbach vorrücken ließ. Als Marlborough persönlich einige Bataillone und Schwadronen gegen Oberglauheim führte, mißlang dieser Sturm. Die Entscheidung fiel dann in und bei Blindheim. Die dortige Niederlage Tallards veranlaßte Marcin, Oberglauheim zu räumen, worauf auch Kurfürst Max Emanuel auf dem linken Flügel der französisch-bayerischen Armee sich zum Rückzug entschließen mußte.

 

In kirchlicher Hinsicht stand Oberglauheim lange in enger Verbindung mit der Pfarrei Lutzingen. Bereits im Herzogsurbar von etwa 1270/80 wird ein Widem, ein Pfarrgut, erwähnt. Eine selbständige Pfarrei allerdings scheint Oberglauheim seit dem späten 13. Jahrhundert nicht gewesen zu sein. Im Jahre 1329 erhielt das Kloster Zimmern von den Herren von Bach den Kirchensatz in Lutzingen und damit offenbar auch den Widemhof in Oberglauheim; denn 1451 verkaufte die Zisterzienserinnenabtei diesen Hof an die Stadt Höchstädt. Wegen der gottesdienstlichen Verpflichtungen in Oberglauheim vereinbarten die Äbtissin von Zimmern und der Pfarrer von Lutzingen am 5. Januar 1397, daß der Pfarrer zweimal in der Woche und an jedem dritten Sonntag in Oberglauheim die Messe lesen sollte. Unter den Herzögen von Pfalz Neuburg mußten die Dorfbewohner die Reformation und den wiederholten Wechsel des Glaubensbekenntnisses mitmachen, bis ihnen Wolfgang Wilhelm kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg die Rückkehr zur katholischen Religion vorschrieb.

 

 

In der Filialkirche St. Oswald zu Oberglauheim haben sich im Turmuntergeschoß und in den Langhauswänden im Quaderfüllmauerwerk Teile eines spätromanischen Gotteshauses erhalten, die ins 13./14. Jahrhundert datiert werden. In der einschiffigen Chorturmkirche befindet sich der Altarraum im Erdgeschoß des Turms. Dort konnten 1968 bei der Restaurierung der Kirche stark beschädigte Wandmalereien aus der Mitte des 14. Jahrhunderts aufgedeckt werden. Sie stellten wohl Szenen aus der Leidensgeschichte Christi dar; eine Gefangennahme Christi ließ sich rekonstruieren. Eine kunsthandwerkliche Sehenswürdigkeit erhielt sich am Eingang zur Kirche: die äußere Kirchentüre aus dem frühen 16. Jahrhundert. Im späten 17. und im 18. Jahrhundert kam es zu Erweiterungs- und Erneuerungsbauten an der Kirche. 1682 schuf Georg Danner von Bissingen, der auch bei der Kirche in Lutzingen tätig war, den Turmoberbau; 1694 erfolgte der Anbau einer Sakristei. Maurermeister Andreas Baur von Schwenningen nahm 1773 einen Umbau im Inneren des Langhauses vor. Im gleichen Jahr erhielt die Kirche den Großteil ihrer Ausstattung, die Gemälde von Joseph Leitkrath in Donauwörth, den Stuck von Bartholomäus Hoiß in Lutzingen, den Altar von Schreinermeister Johann Lidel und von dem Faßmaler Johann Geiger in Höchstädt, die nicht mehr erhaltene Kanzel, gleichfalls von Lidel. Die Fresken Leitkraths zeigen an der Chordecke den hl. Oswald in der Glorie, umgeben von vier Medaillons mit Engelsputten, die Attribute des Heiligen (Palmzweig, Schwert, Lorbeerkranz, Krone) tragen. An der Emporenbrüstung ist St. Oswald in den Wolken mit einem Priester und einem betenden Bauernpaar vor einer Kapelle dargestellt. Die Holzfiguren an den Wänden stammen gleichfalls aus der Rokokozeit und führen den Betern neben der Gottesmutter die beliebten Bauernheiligen St. Leonhard und St. Sebastian vor Augen. Die Glocke im Turm von 1778 goß der Lauinger Glockengießer A. Weingarthen. Das Altarbild von 1852 malte Johann Thurner von Lauingen.

 

Im 18. Jahrhundert kam es zu Streitigkeiten zwischen der Gemeinde Oberglauheim und dem Pfarrer von Lutzingen wegen seiner Verpflichtungen in Oberglauheim, wo er ein kleines Gut von etwa 21 Jauchert, das sogenannte Frühmeßgut, genoß. Aus dieser Benennung schloß die Gemeinde, es habe dort früher ein Frühmeßbenefizium bestanden, nach der Reformation seien aber die Frühmeßgüter eingezogen und zur Besoldung des Pfarrers von Lutzingen gelegt worden; deshalb sei der Pfarrer schuldig, an Sonn- und Feiertagen für Oberglauheim eine Frühmesse zu besorgen, während er nur eine Wochenmesse lese. Diese Auffassung war irrig; denn in Oberglauheim bestand nie ein Frühmeßbenefizium, und das Frühmeßgut war nichts anderes als ein zur Pfarrei Lutzingen gehöriges Widemgut. Trotzdem entschied das Ordinariat in Augsburg gegen den Pfarrer, der Berufung nach Mainz einlegte. Als er bald darauf erkrankte, strebte das Ordinariat folgenden Vergleich an: Die Gemeinde Oberglauheim verpflichtete sich 1752 vor dem Landvogtamt Höchstädt, daß wenn der Pfarrer die zur Frühmesse gestifteten Äcker und zwei Wiesmähder nebst den wenigen Zinsen der Gemeinde überlasse, diese hierfür 150 Gulden Bestandgeld bezahle; auch solle die Gemeinde den Kaplan bei üblem Wetter und Weg mit einem Pferde abholen und wieder zurückbringen lassen, wogegen der Pfarrer dann und wann vor und nach der Frühmesse, besonders bei schlimmem Wetter, eine Christenlehre zu halten schuldig sein solle. Bei diesen gegenseitigen Verpflichtungen blieb es fortan. Der Kaplan von Lutzingen las nun wöchentlich eine hl. Messe und an allen Sonn- und Feiertagen die Frühmesse. Am Patroziniumsfest des hl. Oswald wurde ein Pfarrgottesdienst gehalten. Hopps Pfründestatistik der Diözese Augsburg von 1906 berichtete, es werde in Oberglauheim, einer Filiale von Lutzingen, das Patrozinium gefeiert und, wenn möglich, alle Sonn- und Feiertage eine hl. Messe gelesen. 1948 wurde Oberglauheim nach Schwennenbach umgepfarrt; neuerdings wird es wieder vom Pfarramt Lutzingen aus geistlich versorgt. Das zuständige Landkapitel ist seit Jahrhunderten Höchstädt.

 

Die äußere Entwicklung der Gemeinde Oberglauheim zeigt im 19. und 20. Jahrhundert keine großen Veränderungen, vor allem ist ihre Einwohnerzahl kaum gewachsen. Durch die politische Neuordnung des Kurfürstentums und Königreichs Bayern zu Beginn des 19. Jahrhunderts verschwanden die alten, meist klösterlichen grundherrschaftlichen Rechte im Dorf. Die politische Gemeinde Oberglauheim unterstand dem Landgericht Höchstädt. Noch vor 1800, in den Jahren 1797/99, war (nach einem Akt im Bayerischen Staatsarchiv Neuburg) die Verteilung sämtlicher Gemeindeplätze und die Einführung der Stallfütterung erfolgt. 1814/15 wurde sodann von der Verteilung und Ausrodung eines Teils der Wolpertstettener und Oberglauheimer Gemeindewaldungen berichtet.

 

Der Bistumshistoriker Placidus Braun nannte Oberglauheim 1823 ein Dorf mit 52 Häusern und 226 Seelen. Nach Otto Hofmiller liegt die selbständige politische Gemeinde am rechten Ufer des Nebelbachs in 430 m über Normalnull und zählte 1887 46 Häuser und 208 Einwohner. Hopp gab 1906 die entsprechenden Angaben mit 43 Anwesen und 225 Katholiken an. Demnach war im 19. Jahrhundert die Zahl der Einwohner geringfügig, die der Wohngebäude etwas stärker zurückgegangen. Am 7. Juli 1893 waren bei einer Brandkatastrophe sechs Wohnhäuser eingeäschert worden. Nach dem Amtlichen Gemeindeverzeichnis für 1946 wohnten in Oberglauheim 1939 gerade noch 200 Einwohner, 1946 war die Zahl durch Heimatvertriebene auf 302 in 71 Haushaltungen angewachsen; nach ihrer Konfessionszugehörigkeit waren es 252 Katholiken und 50 Evangelische. In der Land- und Forstwirtschaft waren 1946 insgesamt 197 Personen beschäftigt, die Gemeindefläche betrug 391 Hektar. 1950 hatte sich diese auf 389 Hektar verringert, die Bewohner waren auf 291 zurückgegangen, darunter 40 Evangelische. In der Land- und Forstwirtschaft arbeiteten 1950 noch 161 Personen. Ihre Zahl nahm in der Nachkriegszeit weiter ab, und von den Heimatvertriebenen verließen viele wieder das Dorf Oberglauheim, das am 31. Mai 1974 noch 232 Einwohner zählte, somit etwa wieder soviel wie im frühen 19. Jahrhundert.

 

Mit zur negativen Entwicklung oder zum stagnierenden Stand der Einwohnerzahl in Oberglauheim während der vergangenen eineinhalb Jahrhunderte trugen die Kriegsverluste bei. In den napoleonischen Kriegen von 1809 bis 1814 kehrten 16 Soldaten aus der Fremde nicht mehr heim, der Großteil von ihnen war in Rußland umgekommen. Für den ersten Weltkrieg von 1914-1918 verzeichnet das Kriegerdenkmal im Friedhof an der Straße nach Höchstädt die Namen von 15 Gefallenen, für den zweiten Weltkrieg von 1939-1945 die von 11 Gefallenen und 6 Vermißten. Von historischem Kriegsgeschehen kündet unweit des Eingangs zum neuen Friedhof seit 1967 ein Steinkreuz, das früher links neben dem nördlichen Eingang zur Kirche stand. Nach mündlicher Überlieferung soll unter dem Kreuz ein in der Schlacht von 1704 gefallener englischer (nach anderer Darstellung ein französischer) Offizier begraben worden sein. Eine Bestätigung in zeitgenössischen Aufzeichnungen ist nicht möglich, weil am 13. August 1704 in den Kämpfen bei Lutzingen der dortige Pfarrhof eingeäschert wurde, wobei die Kirchenbücher für Lutzingen und Oberglauheim verbrannten.

 

Seit dem 1. Mal 1978 besteht die Gemeinde Oberglauheim nicht mehr. Sie wurde zusammen mit Deisenhofen, Schwennenbach und Sonderheim der Stadt Höchstädt angegliedert. Auf die eigene Dorfschule hatte die Gemeinde schon ein knappes Jahrzehnt vorher verzichtet, als sie sich 1969 dem Schulverband Höchstädt anschloß.

 

Archivalien und Literatur: Bayerisches Staatsarchiv Neuburg, Bezirksamt Dillingen Nr. 732, 906. - P. Braun, Historisch topographische Beschreibung der Diöcese Augsburg 1. Bd., Augsburg 1823, S. 521. - F. Kramer, Topographisch Historisches Handbuch für den Regierungs Bezirk von Schwaben und Neuburg, Augsburg 1841, S. 94 f. - A. v. Steichele, Das Bisthum Augsburg 4. Bd., Augsburg 1883, S. 697 699. - 0. Hofmiller, Topographisch historische Beschreibung des Kgl. Bezirksamtes Dillingen, Dillingen 1887, S. 51. Jahresbericht des Historischen Vereins Dillingen 1893, S. 130 (Brand von 1893). - A. Schröder, Das Traditionsbuch und das älteste Einkünfte Verzeichnis des Klosters Ursberg, in: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen 1894, S. 9. - L. Oblinger, Höchstädter Urkunden, ebenda 1900, S. 69, 73 f.; 1902, S. 116 ff. - J. Hopp, Pfründe Statistik der Diözese Augsburg, Augsburg 1906, S. 239. - R. Ledermann, Bayerisch Schwäbische Schlachtfelder, Dresden 1912, S. 68, 72. - G. Rückert, Die Kirchen von Steinheim, Lutzingen und Oberglauheim, in: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen 1913, S. 23 f. A. Schröder, Die Ortsnamen im Amtsbezirk Dillingen, ebenda 1920, S. 52. - F. Beyerle, Die Grundherrschaft der Reichenau, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, München 1925, S. 469. Amtliche Gemeindeverzeichnisse für Bayern 1946, 1960 (Heft 141, 170). H. Hoffmann, Die ältesten Urbare des Reichsstiftes Kaisheim 1319 1352, Augsburg 1959, S. 141, 157, 159. - R. H. Seitz, Land- und Stadtkreis Dillingen a. d. Donau, München 1966, S. 59 6 1. - R. H. Seitz, Oberglauheim, in: Landkreis und Stadt Dillingen ehedem und heute, Dillingen 1967, S. 347 f. R. Schönwetter, Die alten Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Dillingen/Donau, in: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen 1971, S. 87 f. - W. Meyer, Oberglauheim, in: Die Kunstdenkmäler von Schwaben VII. Landkreis Dillingen an der Donau, München 1972, S. 779 783. - H. Hoffmann, Die Urkunden des Reichsstiftes Kaisheim 1135 1287, Augsburg 1972, S. 97 f., 134. - Einwohnerbuch 1974/75 Land- und Stadtkreis Dillingen a. d. Donau S. 47 f., 184. - Vgl. auch das Kapitel: Die zweite Schlacht bei Höchstädt (1703) in diesem Buch.

 

Der Text wurde entnommen aus dem Heimatbuch der Stadt Höchstädt verfasst von Dr. Adolf Layer, Höchstädt, 1981

 

 

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